Barfuß laufen ist der neue Trend, Barfuß-Schuhe erlauben Sportlern während des Laufens ihre Füße gesund zu erhalten. Klingt luxuriös, wenn man bedenkt, dass es Gegenden auf der ganzen Welt gibt, wo Menschen nicht einmal Geld haben, um sich „normale“ Schuhe zu kaufen und barfuß laufen müssen...
Mit bloßen Füßen zu laufen ist urgeschichtlich gesehen die natürliche Laufform des Menschen.
Das moderne Schuhwerk von heute verhindert eher, dass wir uns erden. Beim Barfußlaufen werden Fußmuskeln und Gleichgewichtssinn trainiert und jeder Schritt kann uns ein Freiheitsgefühl vermitteln. Einfacher kommt man zudem kaum an eine Fußreflexzonenmassage, die viele gute Wirkungen auf den Körper haben soll.
Barfüßigkeit rührt aus der Zeit des Römischen Reiches, in der die Mode für die wohlhabenden römischen Bürger Kleidung einschließlich Fußbekleidung vorsah, während die Sklaven und die Unterschicht nacktfüßig gingen. Und auch die Inkas sind in den Bergen der Anden Perus barfuß gelaufen, aber es gab auch schon Sandalen.
In den Anden sehen wir immer noch Männer und Frauen, die ohne Schuhe oder nur mit Gummi-Sandalen bekleidet auf den Feldern arbeiten. Sie scheinen niemals kalte Füsse zu haben. Was steckt hinter dieser Tradition? Können sie sich keine Schuhe leisten?
Die typischen "Anden-Sandalen" werden bei der Arbeit in der Landwirtschaft, in der Viehzucht und bei anderen Tätigkeiten getragen, weil sie so robust sind. Sie heißen „Ojotas de jebe“ und werden aus Altreifen geschnitten. Der Name wird von „Ushuta“, abgeleitet, dem Quechua-Wort für die von den Inkas verwendete Sandale. Der bequeme, haltbare und widerstandsfähige „Recycling-Schuh“hält viele Jahre, angeblich Jahrzehnte, und kostet so gut wie nichts. Nebenbei leistet er noch einen positiven Umweltbeitrag.
Es gibt eine Geschichte...
... über diese peruanischen Kreativität, die von Soc. Alfonso Canahuire Ccama in seinem Buch "Sozialgeschichte von Ichu" aufgeschrieben wurde. Demnach sollte das Volk früher zusammen mit den Maultiertreibern zu Fuß nach Arequipa und in andere Küstenstädte gelaufen sein. Ihre aus Tierleder gefertigten Sandalen hielten auf der langen Reise nur für die Dauer der Hinreise, für die Rückkehr mussten sie bereits neue kaufen. Der Schmuck- und Silberschmied Damian Choque aus Tunuhuiri Chico hatte auf einer seiner vielen Reisen nach Arequipa viele alte Reifen gesehen, die weggeworfen wurden. So hatte er die Idee sich sein eigenes Paar Ojotas daraus anzufertigen.
Diese Erfindung löste bei den Menschen Begeisterung aus und viele reisten nach Arequipa, um alte Reifen mit dem Zug herzubringen. Die ersten, die es lernten nachzumachen, sollen die Brüder Aurelio, Pablo und Cipriano Flores gewesen sein. Die Ojotas wurden als Neuheit an die Wanderer und Maultiertreiber verkauft, die durch Ichupampa zogen, die Icheños waren sehr interessiert, das Zuschneiden der Reifen zu erlernen, um die Sandalen herzustellen und für den Verkauf anbieten zu können.
...und nun ist er Tradition
Bei den berühmten festlichen Umzügen und den typischen regionalen Tänzen in der Stadt Cusco ist diese interessante Fußbekleidung ein wesentlicher Bestandteil der traditionellen Kostüme und wird von Erwachsenen und Kindern getragen.
Im Laufe der Zeit legte man immer mehr Wert auf moderne, internationale Schuhe, die Oberschicht übte Kritik an den Sandalen, was den wirtschaftlichen Unterschied der beiden Gruppen verdeutlichte. Werbespots wurden mit der Idee der Flip-Flops gemacht. Nike hat das Thema aufgegriffen und Schuhe mit ihrem Zeichen darauf hergestellt, die allerdings ein wenig mehr als 10 Soles pro Paar kosten...
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