Oxapampa heute - Buntes Leben aus alter Tradition
Aktualisiert: 30. Apr.
Als ich vor 15 Jahren nach Peru kam, hörte ich zum ersten Mal von den Tirolern und Deutschen, die sich vor über 100 Jahren im zentralen Peru an der "Ceja de Selva" (Augenbraue bzw. Rand des Regenwaldes) ansiedelten. Man erzählte mir, das sie bis in die heutige Zeit ihre Bräuche beibehielten, Dirndl und Lederhosen tragen und nach Tiroler Art zusammen tanzen, feiern und Bier trinken...
Dann lernte ich Joachim Böhnert kennen, der dort von 2003 bis 2008 als Entwicklungshelfer arbeitete und seine „Wahlheimat“ in Oxapampa fand. Seither kam er mindestens einmal im Jahr dort hin und baute einen kleinen Besitz auf, wo er ein Unternehmen mit nachhaltigen Tourismus startete, was ein sehr lobenswertes Unterfangen ist: Oxapampa Safarie – Cabañas y Camping
Die Idee für diesen Artikel war geboren...
2004 kam der gebürtige Berliner zum ersten Mal im Auftrag des „Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) in diese Region. In Kooperation mit der nationalen Verwaltungsabteilung der staatlichen Naturschutzgebiete und dem Nationalpark Yanachaga-Chemillén arbeitete er dort mit dem Schwerpunkt „Nachhaltige Entwicklung in den Pufferzonen des Nationalparks" u. a. in der Agroforstwirtschaft. Daraus entstanden Beziehungen und Pläne vor Ort, die durch die Corona Pandemie leider seit März 2020 unterbrochen wurden.
Geschichte
180 österreichische und 120 deutsche Siedler kamen Mitte des 19. Jahrhunderts nach Peru, um sich im Pozuzo niederzulassen. Zu dieser Zeit förderte die peruanische Regierung die europäische Einwanderung, um das Amazonasgebiet zu bevölkern und zu kolonisieren. Fast zwei Jahre kämpften sich die Emigrantengruppen durch den Dschungel bis sie ihr Ziel erreichten. Es gab zu dieser Zeit keinerlei Straßen, nicht einmal Wege, die dorthin führten. Diese Menschen flohen vor der Armut aus ihren Heimatländern, um sich aus dem Nichts ein neues Leben aufzubauen und sind für ihre Hartnäckigkeit und Entschlossenheit zu bewundern. Trotz der Schwierigkeiten erreichten sie ihren Bestimmungsort aus eigener Kraft und haben sich dort seitdem alles mit eigenen Händen erarbeitet. Die Kolonie wurde ein Erfolg.

Es gibt eine ganze Reihe sehr guter Publikationen, die diese Geschichte dokumentieren. Auf der Seite von Joachim Böhnert könnt ihr mehr lesen über "Tiroler, Rheinländer und Bayern im Urwald Perus" . Dort findet Ihr auch weitere Links zum Thema.