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  • AutorenbildAnne Amaru

WEIBLICHER UND MÄNNLICHER REGEN

Aktualisiert: 30. Juli 2020

Peru besteht aus drei Klimazonen, der Costa (Küste), Sierra (Anden) und Selva (Regenwald).

In den Küstenregionen Perus regnet es im Gegensatz zu den Anden über das gesamte Jahr so gut wie nie, es fällt in den sehr kargen, sandigen Gegenden Perus nur hin und wieder ein feiner Sprühregen, sogenannter„Llovizna“. In den Anden Perus regnet es dagegen von Dezember bis Mai sehr stark, während in den anderen Monaten dagegen völlige Trockenheit herrscht. In den meisten Regionen fällt dann nicht einmal mehr ein "weiblicher" Regen.

Was wir in Deutschland als seichten Regen kennen, nennen die Peruaner „Lluvia hembra“. Schüttet es dagegen wie aus Eimern, was in der Regenzeit täglich vorkommt, nennt man das, „Lluvia macho“, männlichen Regen.



In der Regenzeit verwandeln sich die Flüsse in reißende Monster, die auch hin und wieder Menschen oder Tiere verschlingen. In der Trockenzeit wiederum trocknen die Flüsse aus.


Man sieht dann in den Flüssen nur noch Rinnsale, die ab September meist komplett versiegen. Zu dieser Zeit erscheint das Flussbett dann oft wie ein breite, mit riesigen weißen Kieselsteinen gepflasterte Autobahn, deren Strassen sich wie Arme durch die Reisfelder schlängeln. Ein ganz anderes Bild als wir es von den begradigten Flüssen in Europa kennen.

Die Andenbauern sind auf männlichen Regen angewiesen, um in der Trockenzeit ausreichend Wasser aus den Bergen für die Bewässerung ihrer Felder und Wiesen zu haben.



Die Farben der Berge in den Anden ändern im Jahreswechsel von frischem grün zu gelb, weil das Gras nach und nach unter der starken Sonneneinstrahlung in den Höhen verdörrt.


Die Suche der Bauern nach grünen Stellen für ihre mittlerweile abgemagerten Kühe scheint dann immer verzweifelter. Sie binden sie am Straßenrand an, wo das Gras zwar noch unangetastet und frisch ist, aber natürlich auch von den Abgasen der Autos belastet. Davon weiß der Kleinbauer aber nichts.

Auch in der Regenzeit scheint morgens die Sonne und auf 3000 m Höhe schaut man auf einen strahlenden blauen Himmel über eine riesige weiße Wolkendecke wie aus einem Flugzeug. Das sieht fast so aus, als wenn Frau Holle dort ihre Betten ausgeschüttelt hat.

Wo die Küstenregion auf die Andenregion stößt, bildet sich dann oft nasskalter Nebel, der die Berghänge hinaufkriecht und sich so sehr verdichtet, das man kaum noch die Hand vor Augen sehen kann. Sichtweiten bis nur noch 5 m können das Autofahren in den kurvenreichen Andenstrassen zu einem Alptraum werden lassen.

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