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  • AutorenbildAnne Amaru

Panetón - "Pan de Toni"

Aktualisiert: 20. Jan. 2021

Eine schöne Idee ist es, sich Heiligabend die Zeit mit dem Backen eines Panetones zu vertreiben. Es duftet dabei nicht nur herrlich im Haus, man kann auch zwischen den einzelnen Schritten andere Dinge tun, wie z. B. Geschenke verpacken, eine Weihnachtsgeschichte anhören, vielleicht ein Buch lesen, einen Film schauen oder Weihnachtsgrüsse versenden...

Wie kam der italienische „Panettone“ nach Peru und wurde zum einzigen und beliebtesten Weihnachtsgebäck?

In den 1950er Jahren wurde der Panettone in Italien und einem Teil Europas berühmt. Eine italienische Familie brachte die Christstollen-Variante nach Peru. Das süße Brot kam mit Angelo Motta und Gino Alemagna an und der Sohn des italienischen Einwanderers Pietro D'Onofrio begann es nach dem Rezept von Gino Alemagna unter der Marke D´Onofrio zu industrialisieren. Im Laufe der Zeit wurde das ursprüngliche Rezept immer wieder geändert, bis es zum klassischen peruanischen Panetón wurde, den alle peruanischen Familien zur Weihnachtszeit essen.

Es gibt viele Legenden über den Ursprung des Panetón, diese gefällt mir am besten:

Toni, ein Bäckerlehrling verliebte sich in die adlige Tochter einer Kaufmannsfamilie aus Mailand und erwarb sich ihre Liebe mit der Erfindung dieses speziellen Brots mit dem Zitrusaroma, Rosinen und anderen getrockneten Früchten. Und so kam das Brot auch zu seinem Namen: "Pan de Toni", denn der Bäcker soll Antonio geheißen haben. Die typische Kuppelform soll übrigens erst in Peru entstanden sein.

Vielfalt

Heute gibt es in Peru Dutzende von Marken, von denen viele in den Provinzen noch "handwerklich" hergestellt werden. Das hat auch dazu geführt, dass die Vielfalt der Zutaten, Aromen und Präsentationen größer wurde. So gibt es Panetones mit Fruchtaromen wie Orange, Banane oder Apfel. In Huancayo werden sie mit Kartoffelmehl zubereitet, der Teig ist eine Kombination aus traditionellem Mehl, Rosinen, Früchten und etwas Ingwer. In den Anden werden auch manchmal Süßkartoffeln oder Karotten hinzugefügt. Es gibt sogar welche mit Eis- und Fruchtfüllungen (Erdbeere und Physalis) , die Bolivianer füllen sie mit Kokablättern.

Auch gibt es die etwas gesünderen Varianten mit Hafer, Amarant oder Quinoa

Vielleicht probiert Ihr es mal mit dem Rezept unten aus, in dem Ihr einfach Teile des Mehls mit diesen Sorten austauscht. Der Kreativität kann man auch freien Lauf lassen, indem man Schokoladenstückchen oder andere Trockenfrüchte hinzugibt, wie z. B. getrocknete Blaubeeren und Physalis statt Rosinen. Oder probiert doch mal getrocknete "Guindones" bzw. Trockenpflaumen, auch kleine getrocknete Feigenstückchen könnte ich mir sehr gut vorstellen.

Rezept

Zutaten

250 ml Milch

5 Eier

300 g Zucker

30 g Hefe

650 g Weizenmehl

200 g Butter

Zitronen- oder/und Orangenschale

Trockenfrüchte (z. B, getrocknete Blaubeeren, Physalis, Trockenpflaumen, Feigen)

Rosinen

Wasser

Salz


Zubereitung:

Milch, 1 Esslöffel Zucker, 50 Gramm Weizenmehl und Hefe in ein Schüssel geben, alles mischen, bis man einen eher klebrigen, viskösen Teig erhält. Den Teig abgedeckt

eine Stunde lang bei Raumtemperatur gehen lassen.


In einer anderen Schüssel die Eier mit Zucker schaumig rühren, Butter hinzugeben, dazu gibt man das restliche Mehl, etwas Salz, Zitronenschale und Wasser nach Bedarf. Alles zu einem glatten Teig durchkneten und zugedeckt nochmals eine Stunde gehen lassen.


Danach mischt man die Rosinen und klein geschnittenen Trockenfrüchte unter den Teig und füllt diesen in eine gut gefettete Springform, die man mit einem doppelt gelegten Streifen Backpapier (60 x 15 cm) erhöht hat. Die Enden kann man mit Büroklammern fixieren, das Ganze noch einmal 20 Min. gehen lassen.


Dann die Teigoberfläche über Kreuz einschneiden und den Panetón etwa 60 Min. im vorgeheizten Backofen backen. Vor Beendigung der Backzeit eventuell mit Backpapier abdecken, damit er nicht zu dunkel wird.

Weitere interessante Fakten über das „Pan de Navidad " (Weihnachtsbrot):
  • In Peru wird der Panetón nicht mehr nur zu Weihnachten gegessen, es gibt ihn bereits über das ganze Jahr zu kaufen. Er wird auch zu den jährlichen Nationalfeiertagen im Juli verzehrt. Peru ist mittlerweile der zweitgrößte "Paneton-Verbraucher" der Welt.

  • In Peru trinkt man meistens heiße Schokolade dazu. In den Anden werden sogenannte "Chocolatadas" häufig von den Gemeinden durchgeführt; dabei kommen Hunderte Menschen zusammen, die den Kakao mit einem geschenkten Panetón in Gemeinschaft genießen.

  • Der normale Panetón ist 900 Gramm schwer und kann in 11 Scheiben geteilt werden.· Eine Scheibe enthält dabei 18,5 Teelöffeln Zucker.

  • Kokatón heisst der Panetón aus Kokamehl in Peru.

Mehr über Weihnachten in Peru findet Ihr in meinem Artikel Weihnachten in Peru- was war 2020 anders?


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