Tierschutz in Peru
„Ziel des peruanischen Tierschutzgesetzes Nr. 30407 ist es, das Wohlergehen und den Schutz des Lebens aller in Gefangenschaft gehaltenen Arten von Haus- und Wildwirbeltieren zu gewährleisten. Außerdem sollen Misshandlungen und Grausamkeiten durch Menschen verhindert werden, die den Tieren unnötige Leiden, Verletzungen oder den Tod verursachen können.“
In Peru kann eine Person, die ein Tier aussetzt oder grausam behandelt, zu drei Jahren Haft verurteilt werden und bis zu fünf Jahren, wenn das Tier an den Folgen der Misshandlung stirbt.
Stier- und Hahnenkämpfe sind erlaubt
Interessant ist, das das Gesetz aus dem Jahre 2005, welches das alte aus dem Jahr 2000 ablöste, eine Ergänzung bekam, die besagt, das Tiere, die an Stier- und Hahnenkämpfen teilnehmen, von diesem Schutz ausgenommen seien und diese Kämpfe somit nicht als Tierquälerei gelten. Die Entscheidung wird damit begründet, das es sich um ein kulturelles Erbe handle, was geschützt werden müsse. Es gibt dabei kein Gesetz, das die Durchführung von Hahnenkämpfen einheitlich regelt. So haben einige Gemeinden eigene Bestimmungen aufgestellt und andere eben gar keine Regeln. Ein Widerspruch in sich? Ich meine ja.
Das Video hat mir ein Freund zur Verfügung gestellt. Ich habe ihn gefragt, was danach mit seinem Hahn passiert, ob er ihn wieder gesundpflege? Seine Antwort war: "Si, pues", was soviel heißt wie: "Ja, schon".
Sowohl beim Stier- als auch Hahnenkampf ist es unbestreitbar und wissenschaftlich erwiesen, dass die Tiere einen qualvollen Prozess durchlaufen und unübersehbar, das sie Schmerzen leiden. Diese Shows enden nicht selten mit dem Tod der Tiere. Man darf bezweifeln, das der Stierkampf die Originalität der peruanischen Gemeinschaften widerspiegelt, da diese Traditionen des Stierkampfes und Hahnenkampfes europäischen oder auch asiatischen Ursprungs ist; beide Bräuche wurden von Ausländern zu verschiedenen Zeiten nach Peru gebracht.
Der "Plaza de Toros" (Stierkampfarena) ist der ganze Stolz dieses sonst armen Ortes. Der Stadtrat hat viel Geld für den Bau ausgegeben, das man sicher gut für die Verbesserung der Infrastruktur des Dorfes hätte einsetzen können. Die Bewohner warten jedes Jahr gespannt auf das Ereignis, das zu Ehren des "Señor de los Milagros"oder des Festivals zu Ehren des Propheten "San Juan Bautista" stattfindet.
"Hühner sind keine Maschinen"
Es gibt kein peruanisches Gesetz, das eines der am meisten ausgebeuteten Wirbeltiere der Welt schützt. Ein Gesetzentwurf mit dem Namen PL 955-2021 ,"Hühner sind keine Maschinen", soll der Misshandlung der Hühner, deren Population im Land auf fast 30 Millionen geschätzt wird, schrittweise innerhalb von 12 Jahren ein Ende setzen, Krankheiten vorbeugen und Epidemien tierischen Ursprungs vermeiden. Der Entwurf sei jedoch seit dem 10. Dezember 2021 im Agrarausschuss des Kongresses blockiert.