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TAG 1 DER “CUARENTENA FOCALIZADA”

Aktualisiert: 4. Nov. 2020

(Día 108: #YoMeQuedoEnCasa)


Heute haben wir den ersten Tag der „gezielten“ Quarantäne, die bis zum 31.07. andauern soll.

Peru liegt heute mit 288.472 Fallzahlen weltweit an 7. , bei den Todeszahlen mit 9.860 Fällen an 11. Stelle. (Quelle: Statista). Es heißt, 178.245 Personen hätten die Krankheit bereits überwunden. 57,7% der Infizierten seien Männer, 42,3% Frauen. Es befänden sich noch 11.108 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern, von denen 1.212 auf Intensivstationen beatmet würden, dabei bliebe die Gesamtzahl der Betten immer konstant belegt.


Ich möchte gerne Genaueres wissen, was mit den Menschen geschieht, die keinen Zugang zu Gesundheitseinrichtungen haben, weil entweder nicht ausreichend Betten zur Verfügung stehen oder sie sich keine Krankenhausbehandlung leisten können, aber viel mehr als Zahlen findet man kaum im Internet. Was man findet, möchte ich hier im Überblick zusammenfassen:

Es gibt Streit...

... um Abzocke in Limas privaten Krankenhäusern, die stark überhöhte Kosten für die Behandlung von Covid-19-Kranken abrechnen.


Da das staatliche Gesundheitssystem überlastet ist, sind viele Patienten auf die Versorgung durch Privatkliniken angewiesen. Auch Medikamente werden zu überteuerten Preisen verkauft, der Unterschied zwischen den Preisen des öffentlichen und des privaten Sektors sei dabei enorm. Menschen die lange Zeit auf den Intensivstationen verbringen, verschulden sich mit Summen von 100.000,00 Soles und mehr.


... um überhöhte Preise für Sauerstoffflaschen und deren Aufladung.


Sauerstoff ist knapp in Peru. Eine ehemals deutsche Firma der "Linde-Gruppe", verkauft unter dem Namen „Praxair“ medizinischen und industriellen Sauerstoff. Sie hatte bereits vor 7 Jahren in Peru eine verbotene Monopolstellung für diesen Bereich eingenommen und ist nun mitverantwortlich für die Misere. Damals sollen illegale Preisabsprachen für das Produkt getroffen worden sein, dadurch wurden peruanische Hersteller vom Markt verdrängt. Nun kommt die Fabrik nicht mit der Produktion hinterher, so das Peru Sauerstoff aus dem Ausland beschaffen muss.


Der Engel des Sauerstoffs - El Angel del Ogixeno


Tagtäglich stehen Schlangen von Menschen an, um Sauerstoff zu kaufen. Die Familien der Kranken müssen den Sauerstoff selber bezahlen, eine Flasche kostet bis zu 150 Soles am Tag, das sind 42 Euro. Für einen Peruaner mit einem durchschnittlichen monatlichen Einkommen von 430 Euro ist das kaum zum stemmen, selbst wenn die ganze Familie zusammenlegt.

Luis Barsallo wird der "Engel des Sauerstoffs" genannt, weil er medizinischen Sauerstoff zum Preis von 15 Soles anbietet. Er sagt, er berechne korrekt und es sei richtig und fair. Was er tue sähe er als selbstverständlich an. Es tut gut, auch mal solche Geschichten zu lesen.