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AutorenbildAnne Amaru

200 JAHRE PERU - WIE SOLL DAS 3. JAHRHUNDERT AUSSEHEN?

Aktualisiert: 10. März 2023

Peru feiert heute, am 28. Juli, das 200-jährige Bestehen seiner Unabhängigkeit. Nutzen wir diesen historischen Meilenstein, um über unser Land nachzudenken: Was hat Peru erreicht? Wurde Peru zu dem Land, das es sein wollte? Wo stehen wir und wohin wollen wir gehen? Was lassen wir lieber hinter uns und was gilt es, für die Zukunft zu stärken? Wie können wir helfen, unsere Umwelt zum gemeinsamen Wohl aller zu verbessern? Wie schaffen wir es das Land zu werden, das jedem einzelnen die Möglichkeit bietet, sein Leben darin in Freiheit und Gerechtigkeit zu gestalten?

Am 28. Juli 1821, verkündete General José de San Martín in Lima die Unabhängigkeit Perus:
Die vierte Flagge Perus wurde 1825 von Simón Bolívar kreirt

"Peru ist von diesem Moment an frei und unabhängig durch den allgemeinen Willen der Völker und durch die Gerechtigkeit ihrer Sache, die Gott verteidigt. Es lebe die Heimat! Lang lebe die Freiheit! Es lebe die Unabhängigkeit!“, waren die Worte, die San Martín an diesem Tag vor mehr als 16.000 Menschen sprach.


Der General hatte spanische Eltern und wurde in Argentinien geboren. Er wuchs in Spanien auf, wo er der spanischen Armee 20 Jahre lang diente. In dieser Zeit machte er eine Wandlung durch und begann sich für die Unabhängigkeit der spanischen Kolonien in Südamerika einzusetzen, zuerst für Chile, später für Peru. Im Dezember 1820 besiegte seine Armee die Spanier bei dem Ort Pisco und besetzte danach Lima, wo er nach der Verkündung der Unabhängigkeit zum "Protektor" des Landes ernannt wurde. Er holte sich den venezolanischen General und Revolutionär Simón Bolívar zur militärischen Unterstützung an seine Seite, die beiden Revolutionäre konnten sich jedoch in Fragen der Regierungspolitik nicht einigen: Während San Martín eine Monarchie für Peru wünschte, hielt Bolívar an der Errichtung einer Republik fest. San Martín trat zugunsten Bolívars zurück. (Quelle: Wikipedia)


Das Flaggenschild repräsentiert den Reichtum Perus: Die Vicuña steht für das Tierreich, das goldene Füllhorn für Mineralien und der Chinarindenbaum symbolisiert die Flora, und soll auch dafür stehen, das er im 17. Jahrhundert die Bevölkerung vor Malaria gerettet hat.


Peru ist ein Land voller junger Menschen

25.5% der peruanischen Bevölkerung sind unter 14 Jahre alt, 66.35 % zwischen 15 und 64 Jahre, nur 8.39 % sind älter als 64 Jahre (Stand 2019). Ich bin davon überzeugt, das die Zukunft Perus von der Verbesserung der Erziehung abhängt. Alles Kraft sollte in die Förderung der jungen Menschen investiert werden. Damit das Land gedeihen kann, muss man den Menschen aber auch ihr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zurückzugeben, das die Wertschätzung der eigenen Kultur beinhaltet.


Gleichzeitig muss die Sicht auf die Welt "draußen" erweitert und damit die Weitsicht bzw. Fähigkeit gewonnen werden, ein fortschrittliches Land zu gestalten.

Die Unterwürfigkeit der Menschen auf dem Lande, wie ich sie hier oft erlebe, ist ein Erbe aus über 200 Jahren Unterdrückung der Landbevölkerung nach der Befreiung Perus 1821. Es ist unfassbar, das es im 21. Jahrhundert immer noch Kinder gibt, die nur bis zur vierten Klasse zur Schule gehen, da sie ihren Eltern auf den Feldern helfen müssen, um den Lebensunterhalt der Familien zu sichern. Es erschüttert mich, wenn ich sehe, wie viele Peruaner nicht richtig lesen und schreiben können, oft nicht einmal in der Lage sind, ihren eigenen Namen zu buchstabieren geschweige denn ein Dokument zu unterschreiben. Ihre Unterschrift ist der Abdruck ihres Zeigefingers, den sie erst auf ein Stempelkissen und dann auf das Blatt Papier drücken. Daneben existiert Mangelernährung und Blutarmut, insbesondere bei Kindern, und dies in einem der Länder mit der größten biologischen Vielfalt auf unserem Planeten.


Auch wenn sich in den Jahren vieles in Peru gebessert hat, ist ein großer Teil davon Statistik. So hat es in der ganzen Zeit keine Regierung gegeben, die den Umschwung geschafft hat. Peru ist ein zersplittertes Land, von Korruption und Umweltzerstörung gezeichnet.

Innovativ sein mit Ideen für eine bessere Zukunft Perus

Suchen wir den Dialog mit jungen Menschen, nehmen ihnen die Frustration, erzählen ihnen von der Hoffnung auf ein Peru, in dem es sich zu leben lohnt! Machen wir Ihnen die Möglichkeiten bewusst und zeigen Ihnen die Welt, die auf sie wartet! Geben wir ihnen das Werkzeug in die Hand, zu erkennen das sie es sind, die ihr Leben gestalten! Stärken wir das Bewusstsein, das jeder einen Beitrag dazu leisten kann, Peru in irgendeiner Weise voranzubringen!

Mauern der Freiheit - Murales de la Libertad

Eine besondere Idee zur Zweihundertjahrfeier: "El País que Imaginamos" (Das Land wie wir es uns vorstellen). Man gab Schülern in ganz Peru die Möglichkeit ihre Ideen und Träume schöpferisch mit Kunst auszudrücken.

Im Rahmen der National School Floral Games 2019 wurden mehr als 1.300 Schüler der 3., 4. und 5. Klasse aus allen Teilen Perus zusammen getrommelt und unter Begleitung prominenter lokaler bildender Künstler dazu animiert, ihr Land in Farbe und Form an die Wände ihrer jeweiligen Schulen zu malen.


-> Die tollen Bilder kann man sich hier in einer Diashow anschauen.



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